Letzte Folge haben wir uns die Geschichte des Manichäismus im Römischen Reich angesehen. Dabei haben wir uns mit dem politischen und religiösen Denken der römischen Autoritäten beschäftigt und haben gesehen, wie sich das auf den Manichäismus ausgewirkt hat. Heute wollen wir uns den Konflikt um den Manichäismus stärker aus der Perspektive des religiösen und philosophischen Denkens anschauen.
Dabei gehe ich auf die philosophische Kritik Seitens heidnischer Philosoph ein und mache dann mit der Kritik durch Christen weiter. Dabei werden wir uns sowohl theologische Argumente als auch lustige Polemiken. Letztere sind, wie es in der Natur von Polemiken liegt, unter der Gürtellinie, argumentativ schwach, dafür umso unterhaltsamer. Jetzt lehne ich Polemiken zwar grundsätzlich ab. Aber ich muss zugeben, dass sie mit einem Sicherheitsabstand von über 1000 Jahren durchaus ziemlich lustig sind. Es lohnt sich, in dieser Folge bis zum Schluss durchzuhalten, denn die bösartigste Geschichte habe hebe ich für den Schlussteil auf.
Im Rahmen der Folge werde ich auch darauf eingehen, wie man grundsätzlich Kritiken und Polemiken gegen Manichäer aufgebaut waren und wieso man sich auf eine bestimmte Art und Weise mit ihm beschäftigt habe. Also dann mal los!
Den lateinischen Text der nestorianischen Chronik findet ihr hier.
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Musik:
J.R.S. Schattenberg – The Farthest Realm (CC BY SA 4.0)
Literatur:
Manfred Hutter: Der Manichäismus. Vom Iran in den Mittelmeerraum und über die Seidenstraße nach Südchina. Stuttgart 2023
Samuel N. C. Lieu: Manichaeism in Central Asia and China. Leiden 1998.
Samuel N. C. Lieu: Manichaeism in the Later Roman Empire and medieval China. Tübingen 1992.
Iain Gardener und Samuel N. C. Lieu (Hrsgg.): Manichaean Texts from the Roman Empire, Cambridge 2004.
Christoph Markschies: Manichäismus an der Seidenstraße. Oder: Kreative Prozesse der mittelalterlichen Neukonfigurierungen einer spätantiken Religion, in: Volker Leppin: Schaffen und Nachahmen. Kreative Prozesse im Mittelalter. De Gruyter 2021, S. 303-322.
Manfred Hutter: Manichaeism in Iran, S. 477-490, in: Michael Strausberg und Yuhan Sohrab-Dinshav Vevaina und Anna Tessman (Hrsg.): The Wiley Blackwell Companion to Zoroastrianism. Wiley Blackwell 2015.
Christoph Markschies: Mani – seine Lehrer und seine Schüler, in: Almut-Barbara Renger (Hg.): Meister und Schüler in Geschichte und Gegenwart. Von Religionen der Antike bis zur modernen Esoterik, V& R unipress 2012, S.147-159
Claudia Weber: Wie sinnvoll ist die religionswissenschaftliche Kategorie des Synkretismus? – Bausteine zu einer Bewertung des Manichäismus als synkretistische Religion, in: Zekine Özertural und Gökhan Şilfeler (Hgs.): Der östliche Manichäismus im Spiegel seiner Buch- und Schriftkultur. De Gruyter 2018, S. 7-16.
Nahal Tajadod: The Role of Iranians in the Spread of Buddhism, Manichaeism and Mazdaism in China, in: Diogenes 50, Heft 4 (2003), S. 61-68.
J. Kevon Coyle: Foreign and insane: Labelling Manichaeism in the Roman Empire, in: Studien in Religion 33, Heft 2 (2004), S. 217-234.
David Scott: Manichaeism in Bactria. Political Patterns & East-West Paradigms, in: Journal of Asian History, 41, Heft 2 (2007), S. 107-130.
David Scoll: Buddhist Responses to Manichaeism. Mahāyāna Reaffirmation of the „Middle Path“?, in: History of Religions, 35, Heft 2 (1995), S. 148-162.